Sonntag, April 1

SHANGHAI


So. 25.03.: Mit dem Zug ging es nach Shanghai. Die Stadt ist echt busy, die Luftverschmutzung *hust* gefühlt größer als in bisheren Städten, aber sehr lebendig. Das Yangtze Hotel liegt eigentlich zentral, aber wenn man kaum Chinesisch spricht und auch sich nicht vorher mal um den Block bewegt hat, muss man evtl. im Kreis laufen, um es wiederzufinden! Naja, angekommen haben wir uns auch gleich aufgemacht zum "alten" Teil der Stadt, wo sich auch das berühmte Teehaus befindet. Es steht in einem Teich auf stelzen und ist mit dem "Ufer" durch einen zigzack Weg verbunden. Sinn: Geisterschutz, denn Geister können ja bekanntlich nicht um die Ecke gehen! (Klar doch!) Wir bummelten umher durch die bunten engen Gassen, auf der Flucht vor "Gucci, Prada, Watches"-Händlern, deren Fakemarkt man vor einiger Zeit geschlossen hat, entdeckten neben dem Teehaus den Yuyuan Garden, ein Beispiel für klassische chin. Gartenbaukunst, der am nächsten Tag unser Ziel wurde. So machten wir uns weiter auf den Weg zum Bund bzw. zum Fluss, um die Skyline zu sehen. Sehr schön! Mit dem Bund Sightseeing Tunnel unterfuhren wir den Fluss, um auf die andere Seite zu gelangen. Das war echt cool!! Das solltet Ihr auch machen, wenn ihr Shanghai seid! Wieder auf der Bund Seite angelangt ging es dann wieder mit dem Taxi zum angesagten Kneipenviertel, wo der Abend mit einem guten Paulaner zu Ende ging.

Mo. 26.03.: Yuyuan Garden, Flug nach Hongkong
Auf unserem Fussweg (ich wollte laufen) zum Yu Garden kamen wir an vielen Shops vorbei, u.a. in einem Laden für chinesische Kostüme vorbei, alles Handarbeit. Wir kauften uns ein Emperess Outfit (wann hat man schon mal was für Fasching zu Hause), für Oli gab es den Emperor Kittel. Sehr schick und edel! Dabei wollten wir eigentlich nichts mehr kaufen... Auf dem weiteren weg kamen wir an regelrechten Berufsstrassen vorbei: erst Friseurzubehör, dann Hochzeitsausstatter, dann Stoff- und Metallschnallen-/Lederhändler. Angekommen am Teehaus ging es gleich zum Garten, der wirklich eine Oase der Ruhe ist, im Vergleich zur restlichen Stadt! Sehr schön und entspannend! Verglichen mit der trad. japanischen Gartenbaukunst ist die chinesische Variat wesentlich verspielter. In Japan setzt man auf schlichtes Design und mehr gezielte Details, also reine Geschmackssache.
Zum Flughafen hatten wir dann auch ein vom Hotel bestellten Taxi (Festpreis-logisch!), wir mussten noch kurz zur Post, um unsere Shoppingsachen zu verschicken, aber dann ging es wieder wie der Wind zum Flughafen, wo wir echt gemütlich einschecken konnten und völlig relaxt zum Gate liefen. Und wir warteten, relativ einsam, bis es losging - und dann hies es: "CANCELLED" einfach so! Bei CHINA EASTERN kann das einfach so passieren. Und dann niemand da, der wirklich Bescheid wusste, dann eine Durchsage, wir sollen zu Gate 27 (lag ca. einen km Fussweg entfernt) und plötzlich trifft man Mitreisende, die auch dann auch völlig genervt und irritiert sind, aber wir weiter zum Gate. Dort angekommen niemand da, also Treppe runter, um dann festzustellen, dass es da keine Sitzplätze gibt und da auch niemand zur Info stand! Also wieder die Treppe hoch, während tschechische Mitreisende die nächste Bodenpersonalerin einer Fremdairline anquatschte. Wir liefen dann zum Gate was angesagt wurde (c. 300 m zurück), allerdings war das eine völlig andere Airline - wie soll dass denn gehen??? Die Dame dort war schon total genervt und unfreundlich, wir also wieder den km zurück zum Information Desk, wo zufällig Damen von China Eastern Dienst schoben. Es gab ein großes "Hallo" dort, die Damen wurden nur teilweise hektisch, dann kam eine mitreisende Koreanerin auch zum Desk, die sich dann zum Glück mit den Damen auf Chinesisch unterhielt und unseren Standpunkt sehr deutlich klarmachte. Leute, wie im schlechten Film!!! In einer Hauruck Aktion wurden wir Nichtasiaten (die Koeranerin musste sich mit dem CE Flug um 2000 begnügen) tatsächlich auf eine andere Airline (Dragon Air) auf den Flug 19:00 umgebucht, aber auch da war Eile geboten, denn das Checkin für diesen hatte natürlich schon begonnen! Wir also wieder den km zurück, da dieser Flug noch hinter dem vermeintlich anderen Gate 27 war - wir waren echt naß geschwitzt! Aber es sollte dann doch alles gut werden, da das Flugzeug nicht ausgebucht und der Standard weit über China Eastern lag (zum Essen gab es Haägen Dazs Eis!). Und ratet, wer neben mir saß? Ein Inder!!! Ein sehr netter Mensch, wir haben uns sehr nett unterhalten, bis es Turbulenzen gab. Uah! Ich bin normalwerweise nicht leicht aus der Ruhe zu bringen, aber das war nicht mehr witzig! Das Flugzeug schaukelte hin und her, die Anschnallzeichen pingten, die Stewardess verschwandt schnell auf ihrem Platz. Now, I was worried!!! Vielleicht war der gecanncelllte Flug ein Zeichen und wir sollten eben nicht in dieser Nacht nach Hongkong fliegen!? Zum ersten Mal in meinem Leben dachte ich, dass ich jetzt nicht sterben will!!! Ein Blick zu Angie, die 2 Reihen vor mir auf der anderen Seite am Fenster saß und sich gerade umdrehte, ich liebe Dich Schwester und es war schön mit Dir! Mein Inder beruhigte mich weitestgehend. Nach dem Flug waren wir echt erschöpft! Die bunte Reisegruppe von CE traf sich am Immigration wieder, dann weiter zum Baggage. Aber wo war unser Gepäck? Die Befürchtungen wurden wahr, unser Gepaäck war nicht dabei! CE hatte es nicht wohl geschafft, die Sachen umzuchecken. Das ist wohl einer der hauptgründe, warum alles Asiaten fast ausschliesslich mit Handgepäck reisen!!! Da passiert dann so was nicht! Also ab zum Baggage Desk. Die Leute dort konnten wenigstens relativ gut Englisch, so ging das alles relativ glatt. Freundlicherweise riefen die dann auch im Hotel an, wir waren ja mehr als eine Stunde zu spät, um unsere Buchung aufrechtzuhalten. Die peilten nichts, da es im Vorfeld durch unsere Umbuchung noch in Nanjing auf einen Tag später (Kürzung des Aufenthalts) es totales Chaos gab: HRS buchte falsch, dann mussten wir für die letzte Nacht in HGK noch ein Hotel finden, da unser Internat. Youth Hostel und unser Hotel für die ersten Nächte leider da ausgebucht war. Nach langem Hin und Her war dann doch noch ein Zimmer frei, aber durch den HRS Fehler mussten wir sowohl eine Nacht bezahlen, in der wir noch in Shanghai waren und extra die letzte Nacht. (Angie war deshalb schon von HGK total angepisst, und dann noch die Sache mit dem Flug...) Ohne Gepäck sind wir dann raus zum Shuttle Service zum Hotel, wo wir auf den nächsten Bus warteten. Während Angie was zu Trinken kaufte, kam einer vom Baggage Desk zu mir ("I recognised you") und sagte, sie hätten unser Gepäck doch gefunden. Wir also wieder raus durch die Sicherheitsbarriere des Zolls (hier was unterschreiben) und zurück zum Desk mit einem sehr schwulen Deskassistant. Ich war so froh als ich meine Tasche sah! Also dann wieder zurück durch den Zoll und raus zur Shuttle-waiting-area, wo auch schon die Leute standen, da es gleich weiterging quer durch das Gebäude zum Bushafen im Keller. Ich wollte nur noch ins Hotel! Dort dann noch ein paar lästige Gespräche wegen unserer Buchung - man sprach dort eher schlechtes Englisch (wohl eine der negativen Folgen der zunehmenden Chinaisierung). Angie war total genervt. Wir wurden wegen all dem Mist upgegradet in ein Tower-room, mit Blick auf Kowloon im 17 Stock, auf dem angeblich keine Frauen wohnen dürfen: Es gab dort eine Tür, wo draufstand, dass nur Männer Zutritt haben. Wir konnten das Geheimnis dahinter leider nicht lüften! :-(