Dienstag, August 21

Thailand_Reisen bildet: KANCHANABURI

Der Film "Die Brücke am Kwai", dessen Titel jeder schon einmal gehört wenn nicht gar gesehen hat, hat den geschichtlichen Hintergrund des Baus der Thailand-Burma Railway durch die Japaner. Japan hatte zur zeit des 2. Weltkrieges Thailand, Malaysia, Singapur und grosse teile Indonesiens, quasi alle Kolonialländer in Südostasien, besetzt. Durch den Bau der Eisenbahntrasse sollte der Truppenachschub gesichert werden, da Japan eine weitere Ausweitung des Machtbereichs plante. Der machthabende General hatte den ehrgeizigen Plan, die von den Ingenieure geplante Bauzeit von 5 Jahren mit 17 Monaten zu unterbieten. Dafür brauchte man in diesem z.T. sehr schwierigen Gebiet (Hügel und Felsen) viele Arbeiter. Da die angeheuerten "Locals" aus Thailand, Myanmar, Laos etc. nicht genug waren, liess man verbotenerweise auch die Kriegsgefangenen (Dänen, Briten und Australier) mitarbeiten. Die Lagerbedingungen waren katastrophal, viele Menschen starben aufgrund von Krankheit (Infektionen, Verletzungen von Arbeit oder Misshandlung) oder Unter- und Mangelernährung (tägl. 2x Mahlzeit: Reis und gesalzenes Gemüse). Arbeitstrupps die ihrem Zeitplan hinterherhingen mussten tw. bis zu 16 Std. am Tag arbeiten, um den Zeitplan des Projekts auch ja einzuhalten.
All dieses Dinge geschahen rund um und in Kanchanaburi, was nordwestlich von Bangkok, offiziell im sog. Zentralthailand, liegt. Die Brücke am Kwai befindet sich in der Stadt selbst, wobei das Original bei einem Alliierten Bombenangriff zerstört wurde und erst nach dem Krieg in Stahl wieder aufgebaut wurde.

So machten wir, d.h. Henry (s. Foto, Intern bei DC Thailand), Markus (mein Nachfolger bei DCLT) und ich uns letzten Samstag früh auf, um mit dem Zug 3.Klasse und tatsächlichen Holzbänken nach Kanchanburi. Angekommen ging es zu Fuss zum Gästehaus (Apple's) wo wir nach dem Mittagessen gleich eincheckten. Nach einer halben Std. Pause gingen wir auf Tour nach einer Travelagency, um den Trip für den nächsten Tag und auch gleich für den Samstag Nachmittag zu buchen: Es ging zum Tiger Temple (300 THB "Spende"). Grosse Katzen streicheln!!!! Uah, ich sage Euch, das war schon ein wenig gruselig... Wir haben dort einen Australier kennengelernt, der wie wir auch sehr skeptisch dem Ganzen entgegenstand. Ich für meinen Teil denke, dass die Tiere unter Drogen sind, sonst würden die bei dem Massenabfertigungszirkus durchdrehen. Als die Tiger dann zum Käfig zurückgeführt wurden, konnte man schon sehen, dass die Hinterläufe etwas wackelig waren. Naja, ich werde da sicher nicht mehr hingehen! Ausser den Tigern haben die auch noch einen Teil der Arche Noah beisammen, besonders beeindruckend sind die Büffel, die aussehen wie aus einer anderen Zeit. Nach der Rückkehr und einem Abendessen bei Schluck's Restaurant (Steak!!!!), 2 Bier und einer sehr angenehmen Ölmassage ging es fast schnurstracks ins Bett, um für die grosse Tour am nächsten Tag fit zu sein.

Um 8:00 Sonntag Morgen ging es los zur Tour mit dem wohlbekannten Minibus. Erster Programmpunkt: der siebenstufige Erawan Wasserfall im Erawan Park. Absolut schön! Aber da es sehr heiss war und ich tatsächlich bis ganz nach oben geklettert bin (die Jungs haben schlapp gemacht), hatte ich gar keine Zeit in die Fluten zu springen zur Abkühlung - hatte eh meinen Bikini vergessen. Vor Ort gab es erst mal Mittagessen: fried rice with chicken, water and a banana shake - yummy!!!
Dann ging es weiter zum Hellfire Pass, der entlang der Death Railway (=Thailand-Burma Railway) liegt und als schwierigster Punkt beim Bau galt. Es galt durch reinsten Fels mit den wenigen zur Verfügung stehenden Werkzeugen, teils mit blossen Händen, zu kommen. Den Namen erhielt der Pass durch den Schein der bei Nachtarbeit benutzten Karbidlampen. Direkt am Pass steht das Gedenkmuseum, was eine kleine aber feine Darstellung des Hintergrundes liefert.
Nächster Punkt war die Krasae Höhle, bevor wir auf den Schienen der Death Railway entlangliefen um dann später mit dem Zug auf eben diesen Schienen 4 Stationen zu fahren. Der Minibus brachte uns von dort zur letzten Attraktion: der Brücke über den Fluss Kwai, wo es definitiv zu viele Touris gab!
Völlig kaputt hatten wir dann noch mit einer Japanerin mit dem schönen Namen Shoko unserer Tour Abendessen im Jollyfrog, bevor uns der Minibus nach Bangkok brachte und uns in der Näher der Khao Sarn raus liess.
So konnte ich tatsächlich auch mal über diese so bekannte Meile wandern. Allerdings muss ich sagen, habe ich dort ein völlig anderes Thailand erlebt, als ich es bisher kannte. Ich bin eben doch kein Backpacker! Der Trip nach Kanchanaburi hat sich auf alle Fälle gelohnt und hat Spass gemacht!

Blick aus dem Museum über dem Hellfire Pass